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Züchter können nicht alle Katzen behalten, wenn sie ihre Zuchtkarriere beenden – oder aus anderen Gründen gar nicht erst nicht eine Zuchtkarriere begonnen haben. Dann ist ein Platz bei einem Liebhaber die beste Lösung. Hier stellen wir mal von Züchterfreunden Zuchtkatzen (und Kater) vor, welche nicht in der Zucht gehalten werden, bzw. aus dem Zuchtprogramm genommen werden sollen. Jede ist mit ihrem sehr speziellem Charakter trotzdem ans Herz gewachsen. Mit jeder Katze verbinden sich Erinnerungen, Freude & Leid (das eher selten ist, oder falls das Tier halt mal krank war – kommt ja auch vor).

Katzenhaltung (in einem Liebhaber Haushalt) und Katzenzucht sind eben zwei verschieden Dinge. Und dann suchen Züchter für diese Tiere eben einen Platz bei geeigneten Menschen, in einem liebevollen Zuhause, in dem sie ihr weiteres Leben verbringen können – auch hier gilt: Qualität vor Preis! Was Liebhaber und den ambitionierten Züchter verbindet, ist die Passion für diese Tiere. Bei der Vermittlung steht das dauerhafte Wohl der Katzen im Vordergrund. Merke: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. Wir lieben unsere Tiere und wählen das zukünftige Personal sorgfältig aus.

 Werfen Züchter ihre alten Katzen einfach raus?

Die Abgabe von Zuchtkastraten ist oftmals ein „heiß“ diskutiertes Thema. Bevor Jemand aber gleich den Stab über Züchter brechen, die Ihre Kastraten abgeben, bitte ich Sie, zu bedenken: Der Züchter steht immer vor dem Dilemma “behalten oder abgeben”. Die meisten Züchter würden lieber alle behalten! Beim Behalten hat man aber sehr schnell viel zu viele Katzen – außer man züchtet viele Jahre lang mit den gleichen Tieren. Was aber praktisch nicht durchführbar ist und dem “Ruf” genauso abträglich ist, als wenn man alle ehemaligen Zuchtkatzen plaziert. 

Die meisten, vor Allem seriösen Katzenvereine verbieten mehr als drei Würfe für eine Katze innerhalb von zwei Jahren – Mindestabstand pro Wurf: 7 Monate. Eine Katze wird 2x im Jahr läufig – da bekommt man schon das erste Problem . . . eine der drei Rolligkeiten kann man mit der Pille (mit DER Pille?) verschieben/verhindern.

Das ist aber eben nicht DIE Pille, wie wir sie für Menchen kennen, sondern ein Medikament, z.B. MPA-GYIN (Wirkstoff: Medroxy-Progesteron-Acetat). Jedoch: die Liste der Risiken und Nebenwirkungen ist lang, sehr lang – bei längerer Anwendung, hat jedes Medikament Nebenwirkungen oder erzeugt Risiken – wer will das seiner Katze länger, als unbedingt zumuten? Denn dann heißt es andererseits: man sei ein Massentierhalter und oh mein Gott! So viele Katzen im Haus – oder daß man seine Tiere böse ausbeutet, weil sie ja sooo lange zur Zucht eingesetzt.

Fakt ist: Der Streß für das einzelne Tier ist um so höher, jedenfalls bei den älteren Tieren, je mehr Katzen im Haus sind. Die Katze liebt es, von Herrchen/Frauchen geliebt zu werden – und teilt diese Liebe ungern mit 15 anderen. Bei fünf Katzen/Kater sieht die Sache noch anders aus . . . Sehr oft werden die Kastraten – wenn ihrer „Potenz beraubt“ nun nicht mehr so streitbar. Sie werden dann leider später zu Prügelknaben der noch potenten Tiere, die in der Rangordnung nun höher rücken und „ihre Chance“ sehen . . . Die Rückstufung zum Kastraten führt dann dazu, das sie sich nicht mehr wohlfühlen. Maine Coons sind sehr soziale Katzen, die Gesellschaft lieben, aber Alles hat natürlich auch seine Grenzen. Katzen, die sich unwohl fühlen, entwickeln oft problematische Verhaltensweisen, oft sehr problematische Verhaltensweisen. Katzen wissen ganz genau! wie man Herrchen/Frauchen richtig ärgern können – und werden dann auch gelegentlich unsauber. Wie heißt es doch so oft ganz menschlich? „ ich scheiß Dir was . . . „ was das Finden des richtigen Platzes dann erst recht erschwert. Wobei solches Verhalten beim Umzug in eine Umgebung, die dann paßt sofort wieder verschwindet. Sie machen es ja nur, um zu protestieren. Keine gesunde Katze ist unsauber! Ist der Anlaß weg, ist das Verhalten weg.

Ich hatte mal drei Maine Coon – alle kastriert. Jedes Mal, wenn wir 2-3 Wochen in Urlaub waren, die Oma im Haus hat, wie das ganze Jahr auch, weiter sich um die Miezen gekümmert . . . wenn wir also nach Hause kamen, haben zwei von denen, noch während wir die Taschen & Koffer abgelegt haben . . . . auf den Fußabstreifer im Haus „gesch****en“ – und uns dabei in die Augen geschaut . . . . mein Tipp: nicht mal ignorieren!!  . . . Alles wegputzen und die Katzen einfach mal richtig in die Arme nehmen, Taschen & Koffer auspacken . . . . Für 1-2 Jahre ist ja dann wieder Ruhe (bis zum nächsten Urlaub . . . )

 Man versucht ja immer einen Mittelweg zu gehen und platzieren nicht alle Kastraten automatisch, sondern eben nur jene die, die nicht für das Leben in der grossen Gruppe geeignet sind. Das kann sich in verschiedenen Anzeichen äußern. Sei es, weil sie zu dominant gegen die anderen Katzen sind oder eben von denen verprügelt werden.

Oft brauchen Katzen nach der Kastration mehr Aufmerksamkeit – mehr, als in einer Zucht mit 10 . . . 12 . . . 15 Katzen/Kater eben möglich ist und sie bei so vielen Mit-Katzen die Aufmerksamkeit eben nicht abbekommen können. Dann noch ein anderes, sehr großes Problem: Das – für die Babies herumstehende – Kittenfutter, wodurch Kastraten wegen dem Dauerangebot zu sehr aus dem “Leim” gehen – und das ist für ihre Gesundheit auch nun gar nicht förderlich.

 Gelegentlich muß man sich leider aber auch von sehr guten Zuchtkatzen trennen, die mit der Gruppe oder dem Gewicht überhaupt kein Problem haben. Als Züchter möchte man ja man eine bestimmtes “Zuchtziel” erreichen – jedoch ganz Gewiß nicht auf “Kosten” der Katzen. Eine Geburt und die Aufzucht von Würfen ist eine enorme Belastung für das Muttertier – wie beim Menschen eben, logisch auch. Deshalb werden Katzen oft nach 2-3 Würfen aus der Zucht genommen und an Liebhaber vermittelt. Wie das Wort “Liebhaber” schon sagt, daß sie dort eine entspanntes Leben führen können und lieb gehabt werden. Manchmal müssen Züchter eine Top, Top Katze schon nach dem ersten Wurf aus der Zucht nehmen, wenn z.B. die Schwangerschaft und/oder Geburt schon sehr belastend war oder wenn sich eine Situation einstellt, daß Katze/Kater Ärger mit der Gruppe hat (oder sie Derjenige ist, welche(r) Ärger in der Gruppe stiftet). Und einfach und schlicht oft deswegen, weil sonst der Katzenbestand aus allen Nähten platzt und die Zeit, die für das einzelne Tier zur Verfügung steht, zu gering wäre, um noch liebevollen Haltebedingungen zu entsprechen.

Wie gesagt, Katzenhaltung beim Liebhaber und Katzenzucht sind zwei verschieden Dinge. Ich bin davon überzeugt, daß ein Leben als Zuchtkatze bei einem Züchter nicht unbedingt das ist, was sich die meisten Katzen wirklich wünschen, und gute Züchter machen sich viele Gedanken diesbezüglich. Würde man eine Katze/Kater fragen, wo sie es lieber hätte; Zucht oder Liebhaberplatz – die Antwort wäre immer: Liebhaberplatz. Katzen sind Opportunisten. 10 . . . 15 “Konkurrenten” oder ein oder zwei oder drei Kumpel beim  Liebhaberplatz. Was für eine Frage? Darum setzen verantwortungsvolle Züchter Katzen auch nur für einige wenige Würfe in der Zucht ein, damit sie danach ein möglichst langes, schönes Leben als Kastraten auf einem Dauerplatz führen können – vorzugsweise zusammen mit einem Jungtier oder zu einer zweiten Katze dazu. Jene Katzen/Kater, die offensichtlich nicht gerne in der Gruppe leben bzw. sehr dominant sind, werden auf Einzelplätze vermittelt. Für Ex-Zuchtkatzen versuchen die Züchter die super, super Plätze zu finden, denn sie sollen dort dauerhaft bleiben können und wirklich glücklich sein.  Anfragen sind deshalb in der Regel herzlich willkommen 🙂 Sie erfahren dann, welche Katzen eventuell zur Kastration wann vorgesehen sind und werden meist auf einen Besuch eingeladen, um die jeweilige Katze vorab kennenzulernen.